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Das Elbsandsteingebirge

 

Eine einzigartige Besonderheit in Deutschland und auf jeden Fall sehenswert. Ich habe auf dieser Seite diesmal ein wenig kombiniert. Ein wenig Geologie, ein wenig Reiseinformation und ein kleiner Reisebericht. Ich hoffe das kommt so gut an. Wem es zu viel ist zum lesen, der soll sich wenigstens die Bilder ansehen, die sagen auch schon genug über die Gegend dort aus und verleiten vielleicht den einen oder anderen dazu sich mal dort umzusehen.

 

1. Geschichte und Entstehung des Elbsandsteingebirges

Das Elbsandsteingebirge liegt als Grenzzone zwischen dem Erzgebirge und der Lausitz beiderseits der Elbe im deutsch-tschechischen Grenzraum. Die schroffen und rasch wechselnden Landschaftsformen mit, den Tafelbergen, Tälern, Gründen, den Felswänden und Ebenheiten haben diese Sandsteinlandschaft als einzigartiges Gebirge bekannt und berühmt gemacht.

Es wird im Südwesten vom Osterzgebirge (Gneise), im Westen vom Elbtalschiefergebirge und im Osten vom Lausitzer Bergland (Lausitzer Überschiebung) begrenzt. Diese geologisch älteren Gebirge lieferten in der Kreidezeit das Material für das heutige Elbsandsteingebirge.

Vor etwa 100 Millionen Jahren, in der unteren Oberkreide beginnt eine der größten Transgressionen der Erdgeschichte, in deren Zuge auch das betrachtete Gebiet überflutet wird. Stammen die Ablagerungen anfangs noch aus einem Flußsystem aus Richtung West (Flußmündung), so später aus dem Wechsel von Transgression und Regression. Der Wechsel bedingt eine Vielzahl von verschiedenen Gesteinsschichten (fein- bis grobkörnige Sandsteine, Tone, Transgressionshorizonte). An der Grenze zum Tertiär zieht sich das Kreide-Meer völlig zurück und die Erosion beginnt die uns bekannten typischen Landschaftsformen zu schaffen. Durch den Erzgebirgsabbruch (Egertalgraben) und der damit verbundenen Schrägstellung des Erzgebirges wird auch die etwa 600 m dicke Sandsteinplatte des Elbsandsteins etwas aufgerichtet (mit nördlichem Einfallen), was eine noch schnellere Erosion, vor allem durch die aus dem Süden kommende Elbe (tschechisch: Labe), die auf moorigen Riesengebirgs-Wiesen entspringt und sich im Laufe von Jahrmillionen inzwischen 200 bis 300 m tief in das Gestein gegraben hat, zur Folge hat. Gleichzeitig kommt es zu einer Vielzahl von Basaltvulkanismus, deren Zeugnis die vielen Basaltkuppen (wie Gohrisch, Hausberg und Eisenhübel) sowie zahllose Basaltgänge und Brauneisenschwarten im Sandstein sind. In der Eiszeit gelangen zwei Eisvorstöße bis ins Elbsandsteingebiet. Es kommt zu Grundmoränen und Eisrandstausee-Ablagerungen. Seit dem Eisrückzug findet Bodenbildung und eine weitere Zerstörung des Sandsteins statt.

Aufgrund dieser Ereignisse, die Kraft des Wassers und die Erosion hat sich eine in Deutschland einmalige Gegend mit vielen landschaftlichen Besonderheiten gebildet. Diese landschaftliche Besonderheiten der Sächsisch-Böhmischen Schweiz sind die

Kontraste zwischen den ausgedehnten Felsrevieren (Basteigebiet, Schrammsteingebiet, Zschand und Schmilkaer Gebiet), die sich durch starke Zerklüftung und vertikale Gliederung auszeichnen, und den sogenannten Ebenheiten, die vor allem linkselbisch den Landschaftscharakter mit den markanten Tafelbergen (Königstein, Pfaffenstein, Papststein, Zschirnsteine, Kaiserkrone) prägen. Aber auch rechtselbisch ist mit dem Lilienstein über dem Ortsteil Ebenheit dieser Kontrast vertreten.

 

2. Lage, Anfahrt und Übernachtung

Das Elbsandsteingebirge liegt im Südosten des Bundslands Sachen, nördlich der deutsch-tschechischen Grenze und südlich von Dresden.

Die Anfahrt nach Dresden erfolgt von Norden (Berliner Raum) am besten über die A 13, von Nordwesten über die A 14 und A 4 Halle Leipzig-Dresden, von Westen über die A 4 , vorbei an Erfurt, Gera und Chemnitz und von Süden über die A 9 Richtung Hof und weiter über die A 72 und A 4.

Als besonderen Tipp für Motorradfahrer, die aus dem süddeutschen Raum kommen, kann ich folgende Strecke empfehlen. Anfahrt über die A 93 bis Mitterteich-Süd. Weiter nach Waldsassen – Grenzübergang Eger. Durchfahrt der Tschechei über Marienbad (Mariansky Lazne) Richtung Annaberg-Buchholz (Grenzübergang Oberwiesental). Von dort über die Landstraßen, die sich übrigens wunderbar an die geologischen Gegebenheiten dort anpassen (schön kurvenreich über die einzelnen „Bergketten“) und die, als ich vor ca. 3 Jahren dort gefahren bin, fast nicht geschwindigkeitsbegrenzt sind, so wie die Fränkische Schweiz. Interessant ist da die Strecke (ich gebe hier nur eine grobe Richtung an) Annaberg-Buchholz – Olbernhau – Schmiedeberg – Bärenstein – Lauenstein – Pirna. Aber ich würde jedem trotzdem empfehlen, eine vernünftige Straßenkarte zur Hand zu nehmen und sich die ihm passende Strecke heraus zu suchen. Es ist nämlich auch eine Zeitfrage, diese schönen Strecken zu fahren.

Mit Übernachtungen gibt es kein Problem. Überall bieten sich hierzu genug Gelegenheiten auch in den kleineren Orten und in den unterschiedlichsten Preisklassen. Auch sind Übernachtungen in Fremdenzimmern möglich. Genau das richtige für den wahren Biker. Näher möchte ich aber darauf nicht eingehen, den wer länger dort bleiben will, der wird sich eh vorher erkundigen.

 

3. Erholungswert und Zeit

Besonders für Motorradfahrer ist das Gebiet dort ein Eldorado. Kurvige, nicht permanent begrenzte Straßen, in einer wunderbaren Landschaft mit vielen Sehenswürdigkeiten (siehe hierzu Punkt 1). Und wem das noch nicht genügt und noch mehr Kultur will, kann sich ja auch noch in Dresden umsehen. Aber für einen Besuch dort sollte man sich genug Zeit nehmen. Es gibt dort soviel zu sehen und zu erkunden, dass man dort schon fast seinen Jahresurlaub verbringen könnte. Auch bietet es sich für diejenigen aus dem Raum nördlich von Regensburg auch mal an, sich in aller Frühe auf seinen Bock zu setzen und eben mal eine (riesig-)große Tour (500 – 600 km) bis abends zu machen. Dann empfiehlt sich aber eine direkte Anfahrt nach Pirna.

 

4. Eigene Tour

Im Mai 1997 bin ich zusammen mit einem Freund eben diese Strecke über Hof – Annaberg – usw. gefahren. Ausgewählt haben wir die Strecke an Hand von Burgen und Schlössern, die wir uns ansehen wollten, sowie beim Blick in die Karte, wo sich die schönsten und kurvigsten Strecken boten. Schon in aller Frühe ging es dann los. Die Strecke nach Annaberg war uns aus früheren Touren schon bekannt. Danach wurde es fast noch etwas langweiliger, bis, ja bis wir dann immer weiter Richtung Osten kamen. Wir wählten jedoch für unsere Tour eine sehr südlich, fast an der Grenze entlanggehende Strecke., die es dann aber in sich hatte. Die Straßen ein Gedicht!!! Doch wo Sonnenschein, da auch Schatten. Der Schatten, der über dem Ganzen lag, war die Qualität der Straßen, ich hoffe für jeden, der nun dort fährt, dass sich die in ostdeutscher Qualität gebauten und vom Unterbau an das 3. Reich erinnernden Straßen (altes Kopfsteinpflaster überteert mit „schmucken“ Frostschäden) inzwischen erheblich gebessert hat. Ansonsten heißt es aufpassen, wo man hinfährt. Auf jeden Fall ging bei uns alles gut. Leider mussten wir feststellen, dass einige der ausgewählten und gerne gesehenen Bauwerke von innen nicht zu besichtigen waren. Das gab uns natürlich mehr Zeit, das tatsächliche Elbsandsteingebirge anzusehen. Als wir von der Landschaft genug genossen hatten, stand etwas Kultur auf dem Programm. Die Stadt Königstein mit der Festung Königstein. Eine riesige Burg (Umfang auf dem Felsplateau 1,6 km) über 200 m hoch über der Elbe und komplett erhalten und restauriert. Zur Besichtigung hierfür sollte man sich auf jeden Fall genügend Zeit nehmen. Als weiterer Punkt stand dann die Bastei, eine ehemalige Burg und jetzige Ruine auf dem Programm. Selbst wer sich denkt, sich des sparen zu könne, sollte trotzdem dort hinfahren, schon allein der Aussicht wegen. Da wir uns jedoch nicht mehr an Eindrücken „antun“ und erstmal dies in aller Ruhe verarbeiten wollten, schloß an diesem Punkt unsere Tour und es ging wieder nach Hause. All die Eindrücke haben sich so eingeprägt, dass auch wenn es jetzt für manchen Franken hart klingt und ich bitte dies zu entschuldigen, man hinterher die Fränkische Schweiz nur noch als „Großen Sandkasten“ sieht, obwohl ich dort nach wie vor gerne hinfahre. Aber mit der Größe, der Schönheit und den nicht reglementierten Straßen kann die Fränkische Schweiz leider nicht ganz mithalten. Aber dafür bieten sich hier andere Qualitäten. Auch wert, mal eine Seite darüber zu schreiben.

 

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