Alpen    Elbsandstein     Tschechien                                                                                                                                  Zurück zu "Über mich"

 

Ein Reisebericht über eine Motorradtour zur Zugspitze und dem Großglockner.

 

Sorry, ein etwas längerer Text, aber ich denke es lohnt sich ihn zu lesen. 

Im Oktober des Jahres 1995 hatte ich die spontane Idee, wieder einmal das Dach von Deutschland, die Zugspitze zu besuchen. Heraus kam schließlich eine zweitägige Motorrad(tor-)tour mit insgesamt 1.310 km, wobei die Strecke am ersten Tag "nur" 485 km und die des zweiten Tages 825 km betrug. Auch mal eine besondere Erfahrung. Aber um es gleich zu sagen: "Man muß es nicht unbedingt öfter haben!" Empfehlenswerter ist eine 3- oder 4-Tagestour. In der Frühe bin ich dann losgefahren mit Ziel "Zugspitze" und der Annahme abends wieder zu Hause zu sein. Die Fahrt führte mich über die A 93 und die A 9 Richtung München. Nach München über die A 95 und die B 23 nach Grainau. Zu erst wollte ich ab "Garmisch" die Zugspitzbahn besteigen, aber aus Kostengründen entschloß ich mich erst ab Grainau zuzusteigen. 
Damals kostete das Ticket von Grainau nach "oben" und zurück 53 DM. Ein weiterer Vorteil, der sich bietet, man kann mit der Gondel über den Eibsee wieder nach Grainau zurückfahren und man ist am Fahrzeug. Überrascht war ich dann jedoch auf der Zugspitze selbst. Die Preise sind für den Aufwand, den die Wirte haben, um die Speisen und Getränke dort verkaufen zu können, eigentliche recht günstig. Ein Mittagessen mit Getränk für damals 18 DM. Schlechter sieht es jedoch damit aus, einen Platz in einem der zahlreichen Restaurants zu bekommen. Ist doch ´ne Menge los da oben.
Nach dem Essen bleibt einem dann bei rechtzeitiger Auffahrt genügend Zeit, sich dort oben in aller Ruhe umzusehen, zu fotographieren oder auf dem Zugspitzblatt einen gemütlichen Spaziergang zu machen. Da ich mich nicht so recht entscheiden konnte, was ich nun da oben alleine tun sollte, versuchte ich so viel wie möglich von der Aussicht zu genießen und bin im Schnee spazieren gegangen - schade, daß ich alleine oben war, hätte gerne jemanden im Spätsommer mal eingeseift :-)  Und den Rest der Zeit vertrieb ich mir mit dem Lesen der angebrachten Aushänge über die Geschichte und Ereignisse rund um die Zugspitze und die Zugspitzbahn. Die mußten ja damals ganz schön rackern, um diesen überdimensionalen Steinhaufen zu erschließen - Respekt! 
Da ich mich dann aber dann doch, trotz der wunderbaren Aussicht entschloß (bei schönem Wetter und klarer Sicht bis nach München, man sieht dann die zwei Türme der Frauenkirche), nicht zu lange auf der Zugspitze zu bleiben, fuhr ich mit dem Gedanken an die Heimfahrt mit der Gondel wieder hinunter. Von der Gondel aus bietet sich ein wunderbarer Ausblick über die Alpen und den Eibsee. Leider geht die Fahrt viel zu schnell zu Ende.
Unten angekommen fuhr ich erst wieder Richtung Garmisch-Patenkirchen. Dann wollte ich aber noch das Alpengebiet etwas genießen und dachte "Fahr doch einfach noch nach Füssen und von dort nach Hause". Gedacht - getan! Eine sehr schöne Strecke, ausschließlich Landstraßen, mit vielen Kurven. Aber leider liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit aufgrund der vielen Ortschaften bei nur rund 50 - 60 km/h. Dies hatte zur Folge, daß ich statt in den gedachten 1,5 -2 Stunden erst nach rund 3 Std. in Füssen ankam. Und da es schon Mitte Oktober war, wurde es schon ziemlich bald kälter und dunkler. Also übernachten. Aber wo? In Alterschrofen/Schwangau, einer kleinen Ortschaft direkt vor Füssen und nicht weit vom Schloß Neuschwanstein (die Straße am Hotel vorbei führt direkt dort hin, sind nur ca. 1 - 2 km) entfernt fand ich eine kleine Pension (Hotel - Pension Waldmann, Inh. Familie Heim, Tel. 08362/8426, Fax 08362/8699). Die Übernachtung dort war mit DM 45,00 recht günstig, wobei aber Bad und WC nicht am Zimmer waren. Aber welchen Biker stört das schon? Es gibt dort außerdem auch die Möglichkeit mit der Kreditkarte zu bezahlen. Am nächsten Morgen um 8.00 Uhr ging es wieder los. Neu gesetztes Ziel: "Großglockner". Schnell noch ein paar Fotos von Neuschwanstein, rauf auf den Bock, tanken und los ging´s. Was ich von vorne herein vermeiden wollte, waren Autobahnen. Ich wählte so weit wie möglich Landstraßen oder noch lieber Nebenstrecken. Zwar kommt man da nicht besonders vorwärts aber der Erholungswert wiegt dies allemal auf. Inzwischen empfiehlt sich sowieso für jeden Biker die Fahrt neben der Autobahn, da die Ösis ja ganz schön zulangen. Kurz nach 11 Uhr, kam dann die erste Mautstelle, der Felbertauerntunnel mit damals 100 ÖS.
 Nach weiteren 2 Stunden und viel "Rumgekurve" der zweite und lang ersehnte Maut. Zahlung der Tageskarte für die Großglockner Hochalpenstraße (210 ÖS). Auf einer wunderbaren Straße geht es dort immer schön am Berg entlang in 45 (?) Kehren auf den Großglockner, wobei Steigungen bis 18% zu bewältigen sind. Die Kehren hinauf sind schön zu nehmen und nicht zu eng. Abwechslung und Erholung bieten anfangs auch einige kurze Geraden und leichte Kurven, aber dann später und weiter oben... Endlich oben angekommen hat man die Möglichkeit sich erst mal im Restaurant zu entspannen oder mit der Gletscherbahn auf den Gletscher hinabzufahren.
Alternativ kann man auch per pedes hinunter. Aber Vorsicht: Das Schild "Nur für Geübte" steht nicht zur "Gaudi" rum. Auf dem 3/4-Weg nach unten wußte ich bereits warum. Und man muß ja auch wieder nach oben - Sauerei! Wenigstens kann man auch einem abgesperrten Teil des Gletschers etwas entspannen, jedoch ist auch dort auf kleinere und größere Gletscherspalten zu achten.
Nun ja, wer hinunter gekommen ist kommt auch wieder rauf, nur wie? Gletscherbahn? - für Weicheier. Also wieder zu Fuß, notfalls auf allen Vieren. Da die Luft doch etwas dünner ist und die Muskeln nicht trainiert, der helle Wahnsinn. Neben der grandiosen Steigung die das nur ca. 400 - 500 m lange Wegstück bietet, liegt auch noch eine Menge Geröll rum, daß den Aufstieg bzw. vorherigen Abstieg sauber erschwert. Runter und rauf sollte man für den Weg alleine schon mal zwischen 45 und 60 Min. einplanen, um das ganze nicht in Stress ausarten zu lassen Dafür ist man um so erleichterter, wenn man wieder oben ist und man es zu Fuß geschafft hat.

Dann wieder rauf auf´s Bike und los Richtung Edelweißspitze. Dem dort höchsten anfahrbaren Punkt mit 2.577 m ü.d.M. Die Fahr dorthin ist aber mit Vorsicht anzugehen. Extreme Spitzkehren zum Teil mit Kopfsteinpflaster. Das mach besonders "Spaß", vor allem bei Nässe. Da sich aber der Tag dann auch schon dem Ende zugeneigt hat, hielt sich der Aufenthalt dort in Grenzen. Und außerdem gibt´s dort außer einem Parkplatz und dem wunderbaren Alpenpanorama nichts weiter zu sehen, aber trotzdem ein Muß die Edelweißspitze. Noch schnell ein paar Fotos und dann weiter, am besten Richtung "heim". Nur wie? Die Entscheidung fiel auf die Strecke über Salzburg, wobei ich das letzte Stück nach Salzburg nun doch auf die Autobahn bin. Die Frage nach der Wahl der Straßenart von Salzburg nach Hause dürfte sich jedoch erübrigen. 330 km und schon kurz nach 17 Uhr - Autobahn. Zwar stupide aber eben die schnellste Möglichkeit nach Hause und vom Bock runter zu kommen. Nach langen 4,5 Std. hatte ich´s endlich geschafft. Nichts wie runter und rein zum Hinlegen - fertig mit der Welt.

Würde aber jedem mal empfehlen, der diese Tour noch nicht fahren ist, dies zu machen, nur nimm Dir bitte mehr Zeit, dann wird´s erst richtig schön! Damit sich schon jemand eine kleine Vorstellung von dem machen kann was Ihn erwartet, habe ich die paar Bilder eingefügt. Auf weitere Details bezüglich Straßen und gefahrene Strecken, sowie den Ausführungen wie auf der "Tschechien-Seite" verzichte ich hier, da für einen gescheiten Biker der "Weg das Ziel" ist, jeder selbst seine bevorzugten Strecken und Straßen wählen soll und die meisten, die deutschen und österreichischen Vorschriften kennen (sollten).

Dies war nun der etwas längere Bericht, aber ich hoffe er hat Dir gefallen und hat Dich nicht gelangweilt.

Zurück zu "Über mich"