Toureninfos: Wanderung: Oktober 2006
   
Ausganspunkt Parkplatz Parkplatz Hinterbrand (kostenpflichtig); 1.120 m
Zielpunkt(e)/Gipfel Carl-von-Stahl-Haus (1.736 m), Schneibstein (2.275 m), Seeleinsee
Höhenunterschied rd. 900 hm (ab Jenner-Gipfelstation), rd. 1.450 hm ab Parkplatz Hinterbrand
Zeit/Dauer Nettowegezeit: ca. 7,0 Stunden bei Benutzung der Jennerbahn (Auffahrt von Mittelstation zur Gipfelstation)
    ohne Benutzung der Jennerbahn ca. 1,5 Stunden mehr
  Sonstige: ---
     
  Gesamt: ca. 7,5 - 8,5 Stunden ohne Pausen, abhängig von Jennerbahn-Benutzung
Wegfindung anfangs einfach, leicht zu finden, sehr gut markiert (vom Stahl-Haus Weg Nr. 416), vom Schneibstein zum Seeleinsee mehr Konzentration und Überblick nötig
   
Anforderungen  
 - Persönliche Anforderungen Gute Kondition,  gute Trittsicherheit, keine Höhenangst (nur ein ausgesetzte Stellen, auch für Ungeübte machbar)
 - Ausrüstung Festes Schuhwerk (Wanderschuhe), Stöcke von Vorteil
 - Verpflegung Übliche Verpflegung, bei warmen Wetter für ausreichend Flüssigkeit sorgen, evtl. Extra-Brotzeit. Zu Beginn mehrere Einkehrmöglichkeiten (Carl-von-Stahl-Haus ganzjährig bewirtschaftet, Jennerbahn-Gipfelstation (ganzjährig bewirtschaftet) und Schneibsteinhaus (ganzjährig bewirtschaftet)), später erst wieder nach Rückkehr vom Seeleinsee div. Almen bzw. Jennerbahn-Mittelstation
 - Besonderheiten Wanderung zu einem durch Schneeschmelze und Regenwasser gespeisten Alpensee
Attraktionen Schneibstein - ein Gipfel und 2(zwei) Gipfelkreuze; Seeleinsee
   
Kurzbeschreibung(en)  
 - Parkplatz - Stahl-Haus

   (1.120 m - 1.736 m)

Vom Ausgangspunkt Parkplatz Hinterbrand (1.120 m) geht der Weg links Richtung Jennerbahn-Mittelstaion zunächst steil los. Führt dann mit einem ständigen "berauf - bergab" zu eine zu überquerenden Forststraße. Unmittelbar danach zweigt links am Waldrand ein schmaler steiler Steig ab. Dieser führt als Verbindung hoch zu jener Forststraße, welche zur Versogung der Almen unterhalb des Jennergipfels dient. Nach Verlassen des Steigs muss man lediglich dem Forstweg folgen, um Richtung Jenner zu gelangen. Der Weg mündet direkt in die Querverbindung vom Jenner zum Stahl-Haus. An der zweiten Abzweigung muss man sich wiederum links halten um zum Stahl-Haus zu gelangen. Der Weg nach rechts unten führt zum Schneibsteinhaus. Auch von hieraus kann man hinaufgehen zum Stahl-Haus, was aber einen gewissen Umweg bedeutet. Der Weg zum Stahl-Haus ist ein sehr breiter aber trotzdem anspruchsvoller Weg mit etlichen Steigungen und Gefällen. In der Hauptsaison wird dieser von zahlreichen Touristen, welche mit der Jennerbahn heraufkommen genutzt. Hier ist dann etwas Rücksicht und Geduld gefragt. Fast der gesamte Weg führt in freier Lage, was besonders bei warmen Wetter recht anstrengend ist. Ein guter Sonnenschutz wirkt besonders bei hellheutigen Menschen zwar keine Wunder - hilft aber ungemein. Das Stahlaus ist in ca. 2 - 2,5 Stunden vom Parkplatz Hinterbrand erreicht.

Alternativ besteht die Möglichkeit vom Parkplatz Hinterbrand zur Jennerbahn-Mittelstation zu gehen und von dort auf den Jenner zu fahren, somit die Wanderung letztendlich von dort aus zu starten. Zeitersparnis ca. 1,0 - 1,5 Stunden.

 - Stahlhaus - Schneibstein

   (1.736 m - 2.275 m)

Wie auf den Bilder unten zu sehen führt der Weg anfangs durch Latschenfelder und ist in seiner Gesamtheit sehr steinig. Problematische Stellen weißt der Weg nicht auf. Eine etwas ausgesetzte Stelle verläuft relativ weit unten des Weges ist aber von jedem trittsicheren Bergwanderer problemlos zu meistern. Weiter oben bestehen keine sonderlichen Schwierigkeiten. Lediglich ein wenig Konzentration auf dem gerölligem Weg ist gefragt.  Der Aufstieg zum Schneibstein dauert ca. 1,50 Stunden.
 - Schneibstein - Seeleinsee

   (2.275 m - ca. 1.870 m)

Der Weg zum Seeleinsee ist am Schneibstein nicht besonders gut ausgeschildert. Zwar steht ein Pfahl mit diversen Hinweisschilder am Gipfel, jedoch geben sie nur grob die Richtung vor. Der Weg führt in der hinteren Hälfte der Gipfelkuppel nach rechts weg in Richtung des Watzmannmassivs. Wenn man in Richtung Watzmann blickt verläuft der Weg wenn man ihn gedanklich weiter folgt links am Watzmann vorbei. Insgesamt ist dieser Abschnitt der Wanderung bis zum Seeleinse ohne große Anstrengungen zu bewältigen. Da jedoch der schmale Weg häufig mit Steinen bedeckt ist und zudem die Markierungen teilweise schlecht zu finden sind, fordert er eine Menge Konzentration. Ab der Windscharte erfolgt auch der Abstieg zum Seeleinsee. Er führt teilweise über alte Felsabbrüche, was eine gewisse Trittsicherheit erfordert. Die Orientierung klappt an Hand der nun wegen der besser sichtbaren Markierungen leichter. Der Abschnitt Schneibstein - Seeleinsee ist in etwa 2,00 Stunden zu schaffen.
 - Seeleinsee - Parkplatz

   (ca. 1.870 - 1.120 m)

Um wieder in Richtung Jenner zu gelangen folgt man dem Weg rechts am Gebirgszug entlang hinunter. Anfangs verläuft der Weg noch über ein restliches Geröllfeld. Anschließend auf einem, mit einem deutlichen Gefälle geprägten Steig, der nun durch ein sich verdichtendes Waldgebiet in Richtung des Wanderwegs Jenner - Gotzenalm führt. In diesen mündet er auf Höhe des Zugangs "Unterer Hirschlauf". An dieser Einmündung wird nach rechts Richtung Jenner eingebogen. Von nun an verläuft der Weg auf einem etwas schmäleren Wanderweg bis zu den ersten Almen. Ab dem Algebiet geht es auf befahr-baren Wegen zurück bis zum Parkplatz Hinterbrand. Stellenweise sind hier noch stärkere Gefälle von bis zu 20% zu bewältigen. Für den Abstieg vom Seeleinsee bis zum Parkplatz sind nochmals ca. 2,50 Stunden einzuplanen.
Bilder Unten im Bericht

 

Im Gegensatz zum Juli war das Wetter im Oktober 2006 fantastisch. Zwar lag über dem Tal eine dichte Nebeldecke, aber ab der ca. 1.000 m schien ungehemmt die Sonne (siehe auch Bilder unten)

 

Auch bei diesmal war der Ausgangspunkt der Wanderung der Parkplatz "Hinterbrand". Allerdings wurde wegen der kürzeren Jahreszeit nicht zu Fuß auf den Jenner gegangen, sonder die Jennerbahn ab der Mittelstation "bemüht". Der Weg zur Mittelstation führt am Ende des Parkplatzes links gleich am Anfang etwas steil nach oben und verläuft dann mit einem ständigen "Auf und Ab" Richtung Bahnstation. Diese ist nach nicht ganz 30 Minuten erreicht. Wer diesen "Service" nicht nutzen möchte, kann auch kurz nach dem Überqueren der Forststraße (ca. 20 Min. vom Parkplatz aus) links einen schmaler Steig am Waldrand hochsteigen. Dieser führt entlang von Almwiesen hoch und mündet schließlich wieder in den Forstweg zur Mitterkaseralm. Achtung dieser breite Forstweg braucht nun nicht mehr verlassen werden, er führt einen direkt auf die Querverbindung zwischen der Jenner-Gipfelstation und dem Stahl-Haus. Die Ausschilderung lässt hier etwas zu wünschen übrig. Insgesamt handelt es hier um einen breiten, eher trostlosen Forstweg. Oben am Jenner angekommen hält man sich weiter links um zum Stahl-Haus zu gelangen. An einer weiteren Abzweigung besteht auch die Möglichkeit nach rechts zum Schneibsteinhaus abzubiegen, was allerdings einen Umweg bedeuten würde. Nach ca. 2,5 Stunden ist nun das Stahl-Haus erreicht. Dieses ist bewirtschaftet und läd den Einen oder Anderen zum rasten ein. Auf dem dritten Bild ist der gesamte Weg vom Jenner zum Stahl-Haus zu erkennen.

Dieser Ausblick auf den Watzmann bot sich bei der Auffahrt. Unten die Nebeldecke oben der pur Sonnenschein. Was will man mehr?

Diese Aufnahme wurde auf dem Weg zum Stahl-Haus aufgenommen. Im Hintergrund der Watzmann, unter der Nebeldecke der Königssee

 

Eine Aufnahme während des Aufstiegs auf den Schneibstein. Links der Jenner, rechts der Aufstieg zum Hohen Brett. Gut erkennbar der Weg vom Jenner zum Stahl-Haus (rechts im Bild), sowie die Abzweigung zum Schneibsteinhaus (Bildmitte unten). ....und unten im Tal die "Nebelsuppe"

 

Direkt gegenüber dem Stahl-Haus führt der Weg als schmaler Pfad hoch zum Gipfel des Schneibsteins. Achtung, da der Weg über eine bewirtschaftete Alm führt, ist Hin und Wieder mit Tretmienen (Kuhfladen) zu rechen. Zudem ist der Weg ziemlich stark mit Wurzelwerk versetzt, Was sich auch bis zum Ende der Bewuchszone kaum ändert. Auf dem Bild ist sehr schön der Weg vom Stahl-Haus, sowie der Weg durch die Latschenfelder zu erkennen. Die einzige ausgesetzte Stelle des Weges befindet sich an den ersten blanken Felsstellen unterhalb des Weges. Hier befinden sich auch die einzigen Stellen, wo gelegentlich einmal gern die eine oder andere Hand kurz zur Hilfe genommen wird. Jedoch ist die Passage von jedem trittsicheren Wanderer problemlos zu nehmen. Weiter oben führt der Weg meist über steiniges Gelände und zieht stetig ohne besonders steile Stellen den Bergrücken nach oben. Teilweise sind auch an einigen morastigen Stellen Holzstegen in den Boden eingelassen.

Alles in Allem kann man den Schneibstein auch als eine große Geröllhalde bezeichnen, deren Weg nach oben ohne Schwierigkeiten bewältigt werden kann. Siehe hierzu auch die beiden nächsten Bilder

 

 

Hier eine Aufnahme aus dem unteren Teil des Aufstiegs. Der Weg erinnert mehr ans Treppensteigen

Hie eine Aufnahme nicht mehr all zu weit vom Gipfel. Die Markierungen sind jeweils bestens zu erkennen.

 

Aufnahme ebenfalls vom Oktober 2006. Hier zeigt sich der geröllige, aber unproblematische Weg hoch zum Gipfel

 

Der Gipfel des Schneibstein selbst ist eigentlich nur eine riesige Kuppe, die zur einen Seite steil nach unten abfällt. Dafür bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf die Gipfel der umliegenden Berge (sofern eben das Wetter passt). Platzmangel für viele Bergwanderer bietet die gebotene Fläche genügend. Schwieriger dürfte es sich eher gestalten bei großem Andrang ein Bild mit den 2 (zwei) Gipfelkreuzen des Schneibsteins zu machen. Weitere Bilder vom Schneibstein befinden sich direkt unter dem Link "Schneibstein"

 

Der Gipfel des Schneibsteins - rechts die beiden Gipfelkreuze, im Hintergrund der Watzmann. Unter den Nebeldecke links liegt der Königssee, rechts hinter den Gipfelkreuzen Schönau a. K.

...weitere Impression vom Gipfel des Schneibsteins. Ganz hinten im Bild die Schneebedeckten Gipfel der österreichischen Alpen. Durch den braunen, steinigen Einbruch (Bildmitte ganz vorne) führt der Weg zum Seeleinsee

 

 Nicht Bruno der Bär, sondern ein Steinbock ...ein nicht häufiger Anblick und ein Lichtblick in den hochalpinen Gelände. Die nächste Zeit hat der Weg nur wenige Highlights zu bieten... (siehe rechts)

 

... größtenteils siehe der Weg zum Seeleinsee wie auf dieser Aufnahme aus. Hinzu kommt, dass die Markierungen stellenweise nur schlecht zu erkennen sind. Hier ist Konzentration gefragt. Den Weg habe ich im Bild markiert. Die Erhebung am rechten Bildrand ist bereits der Windschartenkopf

 

 

Bis zu besagtem Windschartenkopf verläuft der Weg "relativ eben" durch das Gelände. Sicherlich ist ein gewisses "Auf und Ab" nicht zu vermeiden, verlangt aber nicht die große Anstrengung von einem ab. Meist ist der Weg sehr schmal und mit Steinen wie auf obigem Bild gespickt, teilweise führt er über die spärliche Vegetation, die einen in dieser Art lange Zeit begleitet. Erst in der Nähe des Seeleinsees erheben sich stellenweise wieder höhere Büsche und später vereinzelt ein paar Bäume.

 

Eine Aufnahme zurück zum Schneibstein (nach ca. 30 min.). Noch ist der Schneibstein leicht zu kennen. Links am Bildrand der Ausläufer des "Hohen Bretts"...der Weg auf diesem Bild ???

Schon ca. 10 - 15 Minuten später ist der Schneibstein in den umliegenden Erhebungen untergegangen. Rechts im Bild (Schattenseite) ist ein Teil des Weges zu erkennen. Hier problemlos zu gehen. Dies ändert sich allerdings wieder eklatant.

   
An der Windscharte direkt am Windschaftenkopf ist endgültig Schluß mit Lustig. der bisher doch recht angenehme Weg verwandelt sich in einen alpinen Steig der relativ steil über etliche Geröllfelder der dort statt-gefundenen Felsabbrüche führt. Eine gute Trittsicherheit auf dem felsigen Gelände sollte hier ebenso einer eine Selbstverständlichkeit sein, wie gutes Schuhwerk. Ökolatschen (Stoffturnschuhe und birkenstockähnliche Fußbekleidung) sind hier absolut fehl am Platz. Links im Bild erhebt sich der Windschartenkopf. Hinter der leicht begrünten Erhebung in der Bildmitte liegt das eigentliche Ziel der Wanderung ...der Seeleinsee. Wie zu erkennen ist, besteht hier in der karstigen Landschaft kein Zufluss zum See. An der Windscharte selbst zweigen weiter Wanderwege ab, die es erlauben andere Routen zu gehen. Hierzu ist durchaus auch ein Blick in die Wanderkarten der Region angebracht.

 

Hier einmal ein Beispiel wie der Abstieg zum Seeleinsee teilweise aussieht. So extrem ist es zwar nicht die Regel, doch ist der Weg zwischendurch mit derartigen Stellen versetzt. Jedoch sind auch diese Stellen mit etwas Geduld und Vorsicht auch von einem nicht so geübten Wanderer durchaus zu bewältigen.

 

 

Auch ich habe wie die meisten die gleichen Aufnahmen vom Seeleinsee gemacht. Einmal oben vom Weg und einmal vom See Richtung Windschartenkopf (rechts im Bild). Gut zu erkennen, die maximale Wasserfüllung des Sees und der damalige Stand nach dem warmen und trockenen Sommer. Im Bild rechts ist auf der Wasseroberfläche bereits eine dünne Eisschicht zu erkennen, die sich durch die schon frostigen Nächte und der Schattenlage des See gebildet hat. Und wie bereits erwähnt und nun auch per Foto festgehalten - der See besitzt keinen Zu- und Ablauf.

 

Eine Aufnahme durch die dünne Eisschicht des Sees. Das Wasser ist absolut klar und rein. Die Steine des Sees sind durch die im Wasser enthaltenen Säueren alle sehr rau. An den Rändern der Wasserlinien wachsen diverse Moose, die sich feuchte Umgebung zu Nutze machen. Zudem sind die Steine nur mit wenig Schlammablagerunen bedeckt.

 

Der Rückweg vom Seeleinsee ist Anfangs noch durch Geröll gesäumt, wird aber später zu einem normalen aber steil bergab führenden und ausgetretenem Wanderweg. Bei feuchter Witterung ist dieser zudem stellenweise durchaus etwas rutschig. Im Großen und Ganzen aber problemlos zu gehen

Herbstimpressionen auf dem Weg vom Seeleinsee zurück. Der Weg führt direkt an die Abzweigung "Unterer Hirschlauf", der hinüber zur Gotzenalm führt

 

 

Der Weg hinunter besteht so gesehen aus drei Variationen; oben noch ein wenig Geröll, dann steinig und teilweise rutschig, ...

 

 

...später trocken und über geschwungen über eine Almwiese führend. Ganz links von diesem Weg erhebt sich das Watzmann-Massiv. Wo die Baumwipfel am Ende des Weges zu erkennen sind mündet der Weg in den Wanderweg von Hinterbrand zur Gotzenalm. Er mündet hier direkt an den "Unteren Hirschlauf" der hier dann links zur Gotzenalm abzweigt. Ich musste an dieser Stelle rechts Richtung Hinterbrand abbiegen.

 

Der Schluss des Rückwegs verläuft auf den Alm- und Forstwegen Richtung Königsbachalm. Vorbei an einer Enzianbrennerei, der Abzweigung zur Königsbachalm und rund um den Jenner. Auf dem Bild zu zu erkennen: links der Gipfel des Jenners mit der Jennerbahn-Gipfelstation rechts davon das Hohe Brett, der Brettriedel und im Hintergrund der Gipfel des Hohen Göll. Von hieraus dauert der Rückweg noch ca. 1 - 1,5 Stunden.