Das Hochzeitsgeläut

In (Ort) wird schon seit Tag und Jahr

die Glocke gläut´, wenn Hochzeit war,

Doch bei der ganzen Läuterei

war eine Klausel auch dabei.

 

Die große Glocke ertönte laut,

wenn unberührt noch war die Braut.

Doch bei nicht ganz einwandfreien Bräuten,

tat man nur die kleine Glocke läuten.

 

So kamen eines Tages scheu,

der (Name des Bräutigams) und (Name der Braut) in die Sakristei.

Sie baten den hochwürdigen Herrn:

"Wir möchten - wir täten heiraten gern."

 

"Gut", sagt de Kaplan und schreibt gleich ein.

Dann fragt er die (Name der Braut): "Wie wird´s denn sein?

Welche Glocke soll ich läuten lassen,

welche wird für Dich den passen?"

 

Die (Name der Braut) denkt nach nur kurze Zeit,

dann sagt sie: "Die große Glocke die wird geläut´!"

Dabei wird die (Name der Braut) ganz verlegen,

der Kaplan hat´s deutlich gesehen.

 

"Na, (Name des Bräutigams)", tut der Kaplan jetzt fragen:

"Kannst Du mir das Selbe sagen?

Der (Name der Braut) glaub ich´s nicht allein,

soll´s dir große oder die kleine Glocke sein?"

 

Der (Name des Bräutigams) grinst mit dem ganzen Gesicht,

doch schließlich er zum Kaplan spricht:

"Was die (Name der Braut) sagt, das mein´ auch ich,

es ist g´rad so, wie sie hier spricht."

 

Die große Glocke, da ist gewiß,

wird g´läut, wenn unsere Hochzeit ist.

Doch kann der Mesner wie ich mein,

a´wenig dazwischen bimmeln mit der klein.