Toureninfos: Wanderung: Oktober 2006
   
Ausganspunkt Hintergern bei Maria Gern (790 m)
Zielpunkt(e)/Gipfel Stöhrhaus (1.894 m), Berchtesgadener Hochthron (1.972 m), Mittagsscharte (1.680 m), Salzburger Hochthron (1.853 m), Geiereck (1.805 m)
Höhenunterschied max. 1.970m, Höhenmeter ca. 1.00 hm auf Gesamtstecke
Zeit/Dauer Nettowegezeit: ca. 6 - 7 Stunden
  Sonstige: Abfahrt mit der Untersbergbahn mit Wartzeit ca. 0,75 Std
    Rückweg am besten mit Bus, besser Abholung (Bei Busfahrt unbedingt vorher Fahrplan studieren!)
  Gesamt: ca. 7 - 8 Stunden
Wegfindung einfach, leicht zu finden, sehr gut markiert (oben am Berg immer dem Trampelpfad folgen)
   
Anforderungen  
 - Persönliche Anforderungen Gute Kondition, Trittsicherheit, keine Höhenangst (nur wenige ausgesetzte Stellen, auch für wenig Geübte machbar)
 - Ausrüstung Festes Schuhwerk (Wanderschuhe), Stöcke hilfreich
 - Verpflegung Übliche Verpflegung ausreichend, da Einkehrmöglichkeit (Stöhrhaus: Bewirtschaftet von Mai bis Oktober und am Geiereck), bei warmen Wette für ausreichend Flüssigkeit sorgen, da freie Lage, kein Schatten; Karstlandschaft ohne Wasser.
 - Besonderheiten Nach der Überschreitung des Unterbergs bis zum Geiereck ist Rückfahrt mit der Untersbergbahn ins Tal möglich. Ab der Talstation besteht die Möglichkeit mit dem Bus nach Berchtesgaden zu fahren.
Attraktionen ---
   
Kurzbeschreibung(en)  
 - Hintergern - Berchtesgadener

   Hochthron (790 m - 1.972 m)

Als Ausgangspunkt in Hintergern wurde die Abzweigung Untersbergweg/Bicklweg gewählt. Hier immer link halten und den Untersbergweg (geteerte Straße) folgen. Der Untersbergweg braucht bis zu seinem Ende nicht mehr verlassen werden. Am Ende der Teerstraße beginnt ein breiter steiler Schotterweg, der sich Anfangs durch ein Mischwaldgebiet schlängelt. Der Wald geht später in einen Buchenwald über, bis auch diese schließlich Büschen und Latschen weichen. Der restliche Weg führt ausschließlich in freier Lage, so dass auf entsprechende Kleidung und evtl. Sonnenschutz zu achten ist. Ab dem Beginn des "Leiterl´s" (Aufstieg zum Stöhrhaus) beginnt der alpine Teil der Wanderung. Festes Schuhwerk ist Voraussetzung, dazu Trittsicherheit.
 - Berchtesgadener Hochthron -

   Geiereck

   (1.972 m - 1.805 m)

Wie auf den Bildern zu sehen besteht der Weg größtenteils aus festen aber steinigem Untergrund, teilweise durchsetzt von Wurzeln. Definitiv nicht geeignet für "Stöckelschuhträger". Zwar sind bis auf die Mittagsscharte keine größeren Höhenunterschiede zu bewältigen, doch das ständige "Auf und Ab" fordert trotzdem seinen Tribut, besonders bei sonnigem Wetter. Daher unbedingt auf Sonnenschutz und ausreichend Getränke sorgen. Um zum Geiereck zu gelangen muss man die Mittagsscharte durchqueren und den Salzburger Hochthron überschreiten. Zum Durchschreiten der Mittagsscharte ist ein Abstieg von rd. 200 m und ein gleich anschließender Aufstieg von ca. 200 m notwendig (kein Schatten!) Ein steiler, steiniger Alpiner Steig an der gegenüberliegenden Bergflanke zieht sich hoch auf die gegenüber liegende Hochebene des Untersberg. Der Weg liegt frei, der Blick ist nach unten nicht behindert, Höhenangst sollte man nicht haben. Nach erreichen des Bergrückens ist der Weg ebenso problemlos zu gehen wie der Weg vom Berchtesgadener Hochthron zur Mittagsscharte. Auch der Schlussanstieg auf den Salzburger Hochthron hat es nach der langen Tour nochmals in sich erfordert nochmals ein wenig Kondition, für einen geübten Wanderer jedoch kein Problem. Der Abstieg zum Geiereck (Untersbergbahn) ist zwar an einigen Stellen steinig und steil, entspricht aber größtenteils einer Touristen-Autobahn.
Bilder Unten im Bericht

 

Nachdem ich bereits im Oktober 2005 von der Eishöhle über den Thomas-Eder-Steig zum Salzburger Hochthron gewandert bin, spielte ich im Sommer 2006 mit dem Gedanken, den Untersberg komplett zu überschreiten. Das dies möglich ist, habe ich aus Gesprächen mit anderen Wanderern herausgefunden. Weitere Infos bekommt man über das Internet. Im Oktober 2006 war es endlich so weit. Das Wetter passte - Sonnenschein und angenehm warm, dazu nahezu wolkenlos, lediglich in der Ferne etwas milchig eingetrübt. Als Ausgangspunkt wurde Hintergern gewählt, Endpunkt sollte wieder das Geiereck mit Untersbergbahn-Talfahrt sein. Ich konnte durchaus den Vorteil genießen, dass mich ein Bekannter zum Ausgangspunkt der Wanderung fuhr und später am Ziel wieder abholte.
 

Der Start erfolgte also in Hintergern an der Abzweigung zum Untersbergweg. An der Abzweigung links halten und der Teerstraße nach oben folgen. Am Ende der Teerstraße der Baumallee auf dem Schotterweg folgen. Bereits dieser steigt ziemlich steil an, was besonders bei warmen Wetter zu heftigem Schweißausbruch führt. Eine geraume Zeit wandert man durch ein bewaldetes Gebiet, was einem reichlich eintönig vorkommt. Doch urplötzlich wird der Wald sehr licht, die Buchen weichen Hecken und man verlässt den Wald. Weiter geht es an einer Felswand entlang und wie aus dem nichts taucht nach einer langen Biegung der Untersberg mit dem Berchtesgadener Hochthron auf und schon wenige Minuten später ist auch das Stöhrhaus (rechts im Bild, etwa in der Mitte des kleinen Sattels) und das "Leiterl" (Serpentinenweg in der linken Bildhälfte) zu sehen. Bis zum "Leiterl" wandert man auf einem schönen breiten Weg, Es dann erfolgt der Aufstieg auf einem alpinen steinigen Steig, gesäumt von Latschen. Lange Zeit ist nun vom Stöhrhaus nichts mehr zu sehen. Immerzu geht es über einen ausgetretenen Pfad über "Stock und Stein" hinauf.

 

 

Erst recht spät taucht das Stöhrhaus auf, nachdem man das "Leiterl" hinaufgeklettert ist.

 

Trotz der Nähe des Stöhrhauses dauert es doch noch einmal knapp eine viertel Stund bis man von hier oben ist und der Aufstieg zum Gipfel des Berchtesgadener Hochthron liegt nochmals eine viertel Stunde entfernt. Vom Gipfelkreuz hat man so dann einen wunderbaren Blick zurück zum Stöhrhaus und ein Ausblick auf das was einen noch an Weg erwartet. Der Blick reicht hinüber bis zum Salzburger Hochthron. Außerdem erkennt man wie steil der Unterberg auf seiner gesamten Länge nach unten abfällt. Hierzu habe ich nachfolgend ein paar Bilder eingefügt.

 

Auf dem Weg vom Stöhrhaus zum Berchtesgadener Hochthron

Blick zurück vom Gipfel zum Stöhrhaus

 

Gipfelkreuz mit den Gipfeln der Ostalpen

Blick vom Berchtesgadener- zum Salzburger-Hochthron

 

Über eine steinige und karstige Hochebene schlängelt sich der weg relativ "eben" über den Bergrücken. Größere Höhenunterschiede sind bis zur Mittagsscharte in der Regel nicht zu überwinden. Zwar geht es zwischendurch immer wieder einmal einige 10-Meter nach unten und dann wieder nach oben. Jedoch bedarf es hierzu keiner großen Anstrengung. Vielmehr ist eine gewisse Konzentration gefragt um auf dem steinigen, zum Teil mit Wurzeln durchzogenen Pfad nicht zu stolpern. Einem geteerten Gehsteig entspricht der Weg keinesfalls. Notfalls aber kann man den Weg auch mit festen Halbschuhen durchaus bewältigen. Auch hierzu einige Bilder

 

Blick über den gesamten Bergrücken des Untersberg in Richtung des Salzburger Hochthrons

So sieht der Wanderweg auf dem Bergrücken aus. Steinig und ein stetiges "Auf und Ab". Rechts hinten im Bild der Salzburger Hochthron

 

Manchmal liegen einem, wie im Leben, eine Menge Steine im Weg (der Weg ist die ausgetretene braune Spur von links unten nach rechts oben) ...

...die dann an einem Tiefen Dolineneinbruch vorbeiführen. Der weg schlängelt sich hier übrigens oberhalb vorbei (Tiefe geschätzt 35 m)

 

 

Nachdem sich der Weg lange Zeit über die Hochebene dahingezogen hat kommt man schließlich zu der berühmten Einkerbung am Untersberg, der Mittagsscharte. Das bedeutet, dass man erst einmal nahezu 200 m nach unten und nach der Durchquerung der Scharte die gleich Anzahl an Metern wieder nach oben steigen muss. Der Abstieg erfolgt einer Treppe gleich von Felsstufe zu Felsstufe, während der Aufstieg auf einem anfangs gerölligem und später steinigem Steig erfolgt. Der Weg bergauf windet sich in etlichen Spitzkehren an der ca. 50-Grad steilen Bergflanke nach oben. Wer sich hier umdreht, hat einen wunderbaren Blick nach unten in die Mittagsscharte, jedoch sollte man nicht von Höhenangst und Schwindel geplagt sein.

 

 

Aufnahme kurz vor dem Abstieg in die Mittagsscharte. Den Berg gegenüber gilt es wieder zu erklimmen. Links hinten der Salzburger Hochthron.

Der Pfeil markiert die Stelle an der man vom Thomas-Eder-Steig hoch in die Mittagsscharte kommt. Schön ist die karstige Landschaft zu mit den Dolinen und der spärlichen Vegetation zu sehen. Der Wanderweg schlängelt sich gemächlich in einem schmalen Pfad hier hoch. Die Aufnahme wurde etwa auf halben Weg nach oben aufgenommen. Im Bild rechts ist der gesamte Weg erkennbar

Immer schön im Zick-Zack berg auf. Bei warmen Wetter eine anstrengende Aufgabe. Schwindelfreiheit oder zumindest keine Höhenangst sind angebracht.

 

 

Das der Weg nicht um sonst ist beweisen die letzten beiden Bilder. Solche Ausblicke entschädigen für die Strapazen. Der Blick zurück und der Blick nach vorn... eine Parallele zum richtigen Leben. Ein kurzer Blick zurück - eine kurze Erinnerung, in sich gehen, das Schöne auf sich wirken lassen (hier das Naturerlebnis), das Schlechte (die Anstrengung) schnell wieder ausblenden. Eine Drehung und der Blick nach Vorn - zum Ziel. Eine wunderbare Erfahrung. Nichts läuft immer eben und einfach, vieles kostet Kraft, es gibt immer Höhen und Tiefen, doch wer kämpft schafft es sein Ziel zu erreichen.

 

 

Angekommen am Salzburger Hochthron ...der Blick zurück zum Beginn der "Reise", dem Berchtesgadener Hochthron. Die Strapazen überstanden, die Natur genossen. Hierbei handelt es sich übrigens um eine Gegenlichtaufnahme. Die Sonne befindet sich genau hinter dem Gipfelkreuz

... der Blick nach vorn zum Ziel der Reise, nur noch ein kurzes Stück (ca. 15 Min.) Rechts ist das Gipfelkreuz des Geiereck und links unten davon die Gipfelstation der Untersbergbahn zu erkennen. Der Schatten im Bild stammt vom Gipfelkreuz des Salzburger Hochthron