Toureninfos: Wanderung: Mai 2007
   
Ausganspunkt Parkplatz "Hintersee" (740 m)
Zielpunkt(e)/Gipfel Blaueishütte (1.680 m), Schärtenspitze (2.153 m)
Höhenunterschied rd. 1.410 m
Zeit/Dauer Nettowegezeit: ca, 7,0 - 7,5 Stunden
  Sonstige: Parkplatz "Holzlagerplatz" ist kostenlos aber fast immer voll belegt von hier aus ist der Aufstieg um 0,25 schneller. Parkplatz "Hintersee" ist kostenpflichtig (Achtung Kontrollen)
  Gesamt: ca. 7,0 - 7,5 Stunden
Wegfindung sehr einfach, sehr leicht zu finden, sehr gut ausgeschildert und markiert
   
Anforderungen  
 - Persönliche Anforderungen Gute bis sehr gute Kondition, auf dem Weg ab der Materialseilbahn etwas Trittsicherheit, ab Blaueishütte zur Schärtenspitze unbedingte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit u. a. einige stark ausgesetzte Stellen (versichert) und teilweise Steighilfen.
 - Ausrüstung Unbedingt festes Schuwerk, Stöcke empfehlenswert. Tipp: zu Festhalten an den Stahlseilen Moutainbike-Hanschuhe anzeihen.
 - Verpflegung Bei warmen Wetter unbedingt etwas zum Trinken mitnehmen, sonst reicht übliche Verpflegung. Wer Nachschub braucht, der kommt an der Blauseishütte vorbei. Es sei denn es wird über die Eisbodenscharte abgestiegen.
 - Besonderheiten Unterschiedliche Auf- und Abstiege zur und von der Schärtenspitze möglich. Aufstieg vom Hintersee aus,  Zugang z. B. über das Wimbachgries - Abzweigung am Wimbachschloss zur Eisbodenscharte und Schärtenspitze und Abstieg über Schärten-alm zurück zum Wimbachgries. Oder Aufstieg über Blauseishütte und Abstieg über die Eisbodenscharte/ Wimbachgries oder über Eisbodenscharte/Schärtenalm. Hierzu bitte entsprechend informierten. Auch wie man wieder zum Auto kommt.
Attraktionen Oberhalb der Blaueishütte befindet sich der Blaueisgletscher. Er ist der nördlichste Gletscher der Ostalpen. Noch, denn groß ist er nicht mehr.
   
Kurzbeschreibung(en)  
 - Hintersee o. Holzlagerplatz -

   Blaueishütte

   (740 m - 1.680 m)

Die ersten 2 Stunden verläuft der Weg auf einem breiten Forstweg mit bis zu ca. 20% Steigung. Er führt unter anderem an der Schärtenalm vorbei. Wer hier keine Lust mehr hat kann schon hier Brotzeit machen. Die letzten 30 Minuten verlaufen auf einem schmalen steinigem Weg, der Anfangs zum Teil mit Treppen versehen ist. Zwar verläuft der Weg fast ausschließlich durch den Wald, liegt aber dennoch so frei, dass es bei Sonnenschein direkt schon unangenehm wird.  Sonnenschutz ist durchaus zu empfehlen. Der Aufstieg ist mit rd. 2,5 Stunden angegeben, ist aber durchaus etwas schneller zu schaffen. Meine persönliche Bestzeit liegt bei 1:24 Stunden.

 - Blaueishütte - Schärtenspitze

   (1.680 m - 2.153 m)

 

Bilder Unten im Bericht

 

Es gibt sicher schönere Wege aber man kann ja nicht immer alles haben und spätestens ab der Abzweigung an der Materialseilbahn zur Blaueishütte wird´s besser. Trotzdem hat es der Weg in sich. Die Steigungen verlangen schon nach Kondition und Kraft.

Das linke Bild zeigt den unteren Bereich nicht weit vom Parkplatz.

Das mittlere Bild zeigt eine freie Stelle im Waldgebiet mit Blick auf auf die umliegenden Bergzüge und den Hintersee im Tal.

Am rechten Bild ist bereits der Blaueisgletscher zu erkennen, sowie die Geröllmassen, auf denen die Blaueishütte steht.

 

Erst ab der Abzweigung direkt zur Blaueishütte an der Materialseilbahn wird der Weg etwas interessanter und anspruchsvoller. Hier ist dann auch eine gewisse Trittsicherheit erforderlich.

 

Irgendwann ist dann auch beim Aufstieg der Hintersee zu sehen. Er entstand durch einen Felssturz, der den Abfluss schloss und den Hintersee aufstaute. (Weitere Info´s) finden sich unter Wikipedia.

 

Nicht viel später taucht mehr oder weniger aus dem nicht schließlich die Blaueishütte auf. Sie wurde an der Stelle neu errichtet, nachdem ein Felssturz die alte Hütte, welche weiter oben stand, bis auf die Grundmauern zerstörte. Diese sind noch heute knapp 60 Jahre danach noch sichtbar. Das Angebot an Essen und Trinken entspricht den üblichen Berghütten. Auf der Rückseite der Hütte (Richtung Gletscher) befindet sich eine Terrasse, ansonsten ist im Haus genügend Platz. Zudem bietet die Blaueishütte Übernachtungsmöglichkeiten. Sie dient einigen Bergwanderern als Ausgangspunkt für einige Touren rund um den Blaueisgletscher (z. B. Eisbodenscharte - Wimbachtal oder Wanderung auf oder über den Hochkalter). Außerdem ist das gesamte Gebiet ein Kletterparadies. Hierzu am besten die Homepage der Blaueishütte besuchen, da steht alles detailliert dazu drin.

 

Der Aufstieg zur Schärtenspitze beginnt links neben der Terrasse der Blaueishütte. Man folgt dem Weg bis zur nächsten Abzweigung und biegt dann nach rechts ab (ausgeschildert) über die Geröllfelder des Gletschers und die Felsabbrüche der Vergangenheit für der Weg schmal und steinig in Richtung des Blauseisgletschers. An einer weiteren Weggabelung muss man sich so dann links halten. Wer hier nach rechts abbiegt wandert zum Hochkalter. Im zu bergauf verläuft der Weg in Richtung einer Felsspalte in der Wand. In dieser mit Steighilfen (Drahtseilversicherungen, Leiter, Steighilfen und Griffe) gilt es sich in Richtung Schärtenspitze hochzuarbeiten. Bereits auf dem Weg bis zur Rinne ist Trittsicherheit gefragt, nun kommt auch schon ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit und Geschick hinzu.

 

Der Weg in Richtung des Gletschers und hin zur Schärtenspitze oder dem Hochkalter

 

 

Die Blaueishütte ist inzwischen nicht mehr zu sehen. Nur noch blanker Fels und Geröll säumen und bedecken den Weg. Jetzt im Mai liegt breitet sich noch der Schnee aus. Dieses Schneefeld galt es zu queren.

 

 

 

Die im Bild markierte Rinne gilt es hochzugehen um auf die Schärtenspitze zu gelangen. Ab hier beginnt der ernste Teil des Weges. Die folgenden Bilder zeigen was einen in der Rinne und danach erwartet, einschließlich des der Steigung und des Ausblicks nach unten.

 

 

Hier fühlt man sich nicht ganz allein gelassen, Steighilfen und Drahtseile helfen einem weiter. Aber Anfänger sollten nicht unbedingt hier rauf.

 

Ist die Steinrinne durchschritten, geht es auf Geröll in engen Serpentinen aufwärts und das nicht minder steil nach unten und nach...

...oben.

 

 

 

Von weiter oben bietet sich dann ein wunderbarer Blick auf den Hintersee und auch nochmals zur Blaueishütte, allerdings bleibt der Weg nicht so "eben" wie dieser am unteren Bildrand erscheint. Der Hintersee verkommt von hier oben zur "Pfütze".

Nicht ganz so steil wie in der Steinrinne, aber dennoch sehr anspruchsvoll geht es weiter bergauf. Hierzu eine weitere kleine Bildserie.

 

 

Weiterhin steinig und steil geht´s auf einem schmalen Weg weiter...

...immer wieder mal unterbrochen von kleiner Kletterei, dem blauen Himmel entgegen...

...oder zur "Erholung" auf kleineren Schotterpassagen

 

Doch weiter oben wird der noch angenehme Weg plötzlich durch ein steile Steinrinne und ein darin quer verlaufendes Stahlseil unterbrochen. Hier heißt es trittsicher und schwindelfrei zu sein, sonst wird es nichts mehr mit der Schärtenspitze. Das Stahlseil habe ich zur besseren Kenntlichkeit farblich markiert.

 

Wie die beiden folgenden Bilder es dokumentieren ist auch der weitere Aufstieg auf den Gipfel der Schärtenspitze nicht minder anspruchsvoll. An dieser Stelle sei deshalb nochmals auf die unbedingte Trittsicherheit und die nötige Schwindelfreiheit hingewiesen.

 

Das linke Bild zeigt den einen Teil des restlichen Wegs auf die Schärtenspitze. An dem rot-weißen Pfeil an der Felswand geht es auf den Gipfel (die Spitze) links im Bild.

Das obige Bild wurde kurz unterhalb des Gipfelkreuzes aufgenommen. Ein Abflug von hier drüfte "erhebliche gesundheitliche" Konsequenzen nach sich ziehen. Der Blick reicht hinunter bis ins Blaueiskar.

Aber wer durchhält und durchkommt...

 

...darf zum Gipfelkreuz rüber "klettern". Groß ist der Gipfel nicht gerade, könnte durchaus mal sein, dass bei wunderbarem Wetter am Wochenende es heißt: "Wegen Überfüllung geschlossen"

 

 

Von dort oben hat man schließlich frei Gipfel- und Tiefblicke wie es die folgenden vier Bilder beweisen.

 

Der Watzmann von einer anderen Seite, rechts davon die Schönfeldspitze

Ein Blick auf die Reiteralpe

 

Trotz des trüben Wetters reicht der Blick weit in die Ferne...

...oder weit in die Tiefe (ca. 800 - 900 m)